Hi! Ich bin Susann!

Und ich liebe Musik, Kultur, Austausch mit Anderen, Neugierde, Dinge, die ich noch nicht kann. Ich liebe Lernen, Kreativität, Basteln, Rumspinnen, Großdenken, aus wenig viel machen. Ich liebe Bewegung an der frischen Luft, Konzepte, die aufgehen, Loslassen, interdisziplinäres Denken, Offenheit für Unbekanntes.

Und ich liebe guten Kaffee und Kuchen am Nachmittag! Geerbt habe ich das von meinem Vater. Jeden Tag kam er, fertig mit seiner Arbeit als Schlosser, nach Hause und hatte etwas Süßes dabei. Dann gab es erst einmal Kaffee. Auch von ihm habe ich meine Willensstärke und die Kreativität. Von meiner Mutter, gelernte Apothekerin, habe ich Geduld, Ruhe und die Liebe zur Struktur. Struktur, Struktur, Struktur. Ich stellte mir Pläne für’s Lernen auf, die ich stoisch befolgte, teilte meine Aufzeichnungen auch im Studium nach Farben ein, schrieb viele Notizbücher voll mit kurz-, mittel- und langfristigen Zielen, die ich dann gewissenhaft abhakte oder wieder durchstrich. Ich räumte gefühlte 1000 Mal mein Zimmer um auf der Suche nach der perfekten Struktur.

Aufgewachsen bin ich in einem Dorf in der Oberlausitz. Hier gab es Platz – viel Platz. Nur die Köpfe, die waren mir irgendwann zu engstirnig – und so zog ich aus in die weite Welt. Nach Görlitz. Wow. Doch immerhin war es eine europäisch geprägte Stadt mit einer bunten Studierendenschaft. Die Nachbarn kamen aus Polen. Ich studierte Kultur und Management und „lernte“ drei Sprachen in drei Jahren – Polnisch, Spanisch und Tschechisch. Heute weiß ich nur noch „Mam rada brokolice“, was so viel heißt wie „Ich mag Brokkoli“. In Görlitz verdiente ich auch mein erstes Geld als Musikerin und baute mir ein kleines, aber feines Netzwerk auf. Ich bekam Geschmack davon, wie es wäre, den ganzen Tag nur noch Musik zu machen. War aber zu feige. Ich beendete nach einem Auslandsaufenthalt in Prag brav mein Studium, zog nach Dresden und begann eine freiberufliche Tätigkeit bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. 

Die Musik ließ mich aber nicht los – das Netzwerk wuchs, die Gigliste auch und so setzte ich 2012 alles auf eine Karte und wollte das versuchen – das mit dem hauptberuflich Musiker sein. Die Musik brachte mich in so viele Städte. Auf Tour schliefen wir in gruseligen Kellern oder fürstlichen Hotelzimmern, wir spielten vor 2 oder 200 Leuten, mal verdienten wir an einem Abend 10 €, manchmal das Gleiche, nur noch mit drei Nullen hintendran. Mal verfluchten wir alles und dann liebten wir es wieder. Ich lernte so viele Menschen aus der ganzen Welt kennen, durfte Konzerte in Kanada spielen, wo endlich mal jemand meine englischen Texte verstand. Es war immer ein Auf und Ab, eine Hassliebe, sehr oft ein Wollen, manchmal auch ein Müssen. Irgendwann will man aber auch mehr als eine 1-Zimmerwohnung und regelmäßige Panikattacken aufgrund des Kontostands.

Und so traf ich die Entscheidung 2019  nicht mehr nur ausschließlich auf Musik zu setzen, sondern auch auf das, was ich eigentlich gelernt hatte – Kulturmanagement. Für die Notenspur übernahm ich meine erste Projektleitung für „Clara im Park“, ich sammelte Erfahrung in der Hochzeitsplanung und spielte weiter zu Trauungen. Mit meiner Band Moonmind veröffentlichte ich weiter Musik, spielte hier und da Konzerte. Aber alles ohne finanziellen Druck. Es fiel mir ein Stein vom Herzen. Ohne Musik und Bühne werde ich nie leben können – und so bastel ich mir weiter mein Leben um die Musik drumherum. Seit März diesen Jahres arbeite ich in Teilzeit im Projekt-und Veranstaltungsmanagement an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig. Ich kann beide Leidenschaften ausleben – auf und hinter der Bühne und dafür bin ich verdammt noch mal ziemlich dankbar.